Frankfurt am Main, Nordweststadt – Hier beginnt die Geschichte von Jeyz, einem Rapper, dessen Weg sehr prägend ist, doch zugleich eine positive Wendung genommen hat. In einem bewegenden Q&A gibt der Musiker Einblicke in seine Vergangenheit, seine Verbindung zum Filmprojekt HAPS und die Botschaft, die er mit seiner Kunst vermitteln will.
Jeyz wuchs in Armut auf, geprägt vom frühen Verlust seines Vaters. Seine Mutter stemmte die Versorgung von fünf Kindern allein. „Für 120 Euro mussten Schuhe für alle her – nicht nur für einen.“ Doch trotz finanzieller Enge mangelte es nie an Essen oder Liebe. Diese Resilienz, gepaart mit den Herausforderungen seiner Jugend, formte seinen Charakter bereits im jungen Alter.
Schon früh sah sich Jeyz mit Rassismus konfrontiert. Beleidigungen wie „schei* Kanacke“ und „Ausländer“ waren Alltag. Der Wunsch, der finanziellen Misere zu entfliehen, brachte ihn jedoch auf einen gefährlichen Pfad. „Ich wollte unbedingt diese Schuhe, die meine Mutter sich nicht leisten konnte, also habe ich sie mir selbst geholt.“ Diese kleinen Schritte führten zu größeren – bis hin zu Drogenhandel. Obwohl Jeyz selbst nur 24 Stunden in Haft verbrachte, weiß er: „Das reicht, um dir zu zeigen, dass du nicht länger dort sein willst.“ Der Film HAPS stellt dieselbe Frage: Willst du wirklich so enden?
Seine Verbindung zu HAPS begann durch einen Anruf des Musikproduzenten Paix. „Ich erzählte Azad von der Idee, zwei Monate später stand ich mit ihm im Studio.“ Heute nutzt Jeyz seine Erfahrungen, um eine klare Botschaft zu senden: Crime doesn’t pay. Seine Lyrics erzählen von der düsteren Realität der Kriminalität, ohne sie zu zelebrieren. „Meine Songs haben meine Seele befreit“, betont er.
„Meine Vergangenheit hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin“, sagt Jeyz. Doch er macht klar: „Versuch es zu verhindern, bevor du drinnen sitzt. Denn wenn du es nicht tust, wird dir etwas Ähnliches widerfahren wie im Film HAPS.“ Dann wird die Welt, die du erst nur auf der Leinwand siehst, zu deiner Realität, aber anders als für die Kinobesucher endet dieser Film hinter Gittern.
Sein Q&A zeigt nicht nur die dunklen Seiten eines Lebens voller Herausforderungen, sondern auch die Kraft, durch Kunst und Reflexion einen Weg herauszufinden oder diesem Pfad von vornherein aus dem Weg zu gehen.